Sprichwortgeschichte zu dem Thema Schwangerschaft als Übung für das Gedächtnistraining

Bei dieser Übung für das Gedächtnistraining mit Senioren, wurden in die folgende kleine Ansprache Sprichwörter rund um das Thema Kinder eingebaut. Die Sprichwörter sollen jeweils von den Teilnehmern ergänzt werden.

 



Liebe Bewohner/Gäste/Kursteilnehmer,
viele von Ihnen sind selbst Eltern (und mittlerweile sogar Groß- oder Urgroßeltern) und daher werden es viele von Ihnen auch kennen, dass zu allen Themen rund um Kinder und vor allem rund um deren Erziehung, viele Menschen gute (oder auch mal weniger gute) Ratschläge parat haben. Von einigen Ratschlägen, die ich im Verlauf meiner Schwangerschaft bekommen habe, möchte ich Ihnen gerne erzählen und vielleicht können Sie sie sogar mitsprechen…

 

Eine alte Schulfreundin, die ich lange nicht mehr gesehen hatte, fragte mich sehr besorgt nach dem Beruf meines Mannes. Als ich ihr sagte, dass er Chemietechniker ist, atmete sie merklich auf: „Zum Glück ist er kein Lehrer!“ Ich war etwas verwundert und fragte sie nach dem Grund für ihre Erleichterung. Worauf hin sie sagt: „Na Du weißt doch…
Lehrers Kinder, Pfarrers Vieh gedeihen selten oder nie.“
„Sieht Dein Mann denn passabel aus? Hat er was im Köpfchen und sind seine Umgangsformen gut?“ bohrte sie weiter. „Meiner Meinung nach schon“, antwortete ich und sie seufzte „Gott sei Dank, dann kann ja nicht allzu viel schief gehen. Denn, ob Du es glaubst oder nicht:
Wie der Vater, so der Sohn.“
Unsere Nachbarin ist sehr musikalisch und als ich sie auf dem Flur traf, fragte sie mich, ob ich dem Baby in meinem Bauch auch regelmäßig klassische Musik vorspielen würde. Klassische Musik mache das Kind intelligent. Als ich sie fragte, ob das nicht ein bisschen früh sei entgegnete sie: „ Es ist nie zu früh, denn Sie wissen doch:
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“
Meine Oma freut sich sehr auf ihren Urenkel und sie hat an dem Tag, als sie erfuhr, dass ich schwanger bin, angefangen für das Kind zu sparen. „Kinderwagen, Wickeltisch, Windeln und Co.- das kostet alles Geld!“ hat sie mir gesagt „Und erst die Studiengebühren!!!“ „Aber Oma“, fiel ich ihr ins Wort „bis die Studiengebühren fällig sind, vergeht noch eine ganze Weile.“ Sie schüttelte den Kopf „Du wirst schon sehen. Es geht schneller als du denkst:
Aus Kindern werden Leute
Und genieß die Zeit in der das Kind noch klein ist. Ich kann Dir versichern:
Kleine Kinder kleine Sorgen, große Kinder große Sorgen.“
Als ich auf der Suche nach einem neuen Backofen war, hat mir eine Arbeitskollegin Tipps bezüglich der Kindersicherung des Geräts gegeben. „Es ist zwar so:
Ein gebranntes Kind scheut das Feuer
Aber das willst du ja nicht wirklich riskieren – oder?“ fragte sie mich. „Nein, das will ich natürlich nicht riskieren, denn wenn das Kind erst den Ofen meidet, wenn es sich verbrannt hat, ist es ja schon zu spät“.
„Richtig!“ sagte meine Arbeitskollegin, „man könnte auch sagen:
Da ist das Kind schon in den Brunnen gefallen“.
Als ich meinem Mann von all den Ratschlägen, die ich so bekommen hatte erzählte, lachte er und sagte: „Es wird schon schief gehen… und sei dir sicher… auch wenn wir etwas vergessen oder etwas falsch machen… spätestens wenn das Kind reden kann, wird es uns auch selbst darauf aufmerksam machen… und dann, sollten wir dem Kind glauben, denn wir wissen ja:
Kindermund tut Wahrheit kund“.

Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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