Jäten im Juni. Geschichten aus unserem Gartenjahr
Im Juni wachsen die kleinen Gemüsepflanzen und wollen gehegt und gepflegt werden. Das bedeutet für den Gärtner Unkraut zupfen und regelmäßig gießen. Lesen Sie den Senioren die Geschichte “Jäten im Juni” vor und erinnern Sie sich gemeinsam an die mühevolle, aber nötige Arbeit des Unkrautjätens.
Jäten im Juni
Iris war eine Frau, die die Arbeit im Garten liebte, und ihr Schrebergarten war ihr ganzer Stolz. Da machte es ihr auch nichts aus, in einem großen, grauen Mietshaus zu wohnen. Trotz ihres Alters – Iris war schon seit einigen Jahren Rentnerin – war sie voller Energie und Tatendrang. Das war besonders der Fall, wenn es darum ging, ihr kleines grünes Paradies zu pflegen. Jeden Morgen verließ sie schon früh ihre Wohnung, setzte sich auf ihr Rad und fuhr zum Kleingartenverein.
Obwohl es noch früh war, schien die Sonne schon warm von einem blauen Himmel. Es war Juni, der Monat, in dem der Garten in voller Pracht erstrahlte, aber auch viel Arbeit mit sich brachte. Kaum angekommen, stürzte sich Iris in die Arbeit. Das Unkraut in den Gemüsebeeten und den Blumenrabatten hatte keine Chance gegen ihre fleißigen Hände. Als der letzte Löwenzahn ausgestochen war, reckte und streckte sich Iris und gönnte sich eine wohlverdiente Pause. Schnell pflückte sie ein Schälchen voller süßer Erdbeeren und goss sich eine Tasse dampfenden Kaffee aus der Thermoskanne ein. Dann lehnte sie sich in ihrem Liegestuhl zurück und genoss den Duft der Blumen und das Gezwitscher der Vögel.
Doch die Arbeit ruhte nicht lange. Es gab immer etwas zu tun und Iris wollte den Tag nutzen. Sie häufelte die Kartoffeln an, damit sich die Knollen besser erwärmen und gedeihen konnten. Dabei kam sie ins Gespräch mit ihrem Nachbarn, der gerade seinen Zaun strich. Die beiden tauschten Tipps und Tricks aus und unterhielten sich über das Wetter. Als die Sonne am Mittag hoch am Himmel stand und die Hitze sich immer mehr bemerkbar machte, gönnte sich Iris eine weitere Pause. Sie bereitete einen leckeren Salat aus ihrem Garten zu und ließ sich anschließend im Liegestuhl nieder, um im Schatten des Apfelbaumes ein Nickerchen zu machen.
Iris wurde vom Geräusch eines Rasenmähers geweckt und das erinnerte sie daran, dass auch sie ihren Rasen mähen wollte. Die Aufgabe eines Kleingärtners war es, alles ordentlich zu halten. Dazu gehörte natürlich auch das Kurzhalten des Grases. Ganz zum Schluss ihres Tages im Garten musste Iris all die kleinen und großen Gemüsepflanzen und Blumenstauden gießen. Iris füllte die Gießkanne immer wieder an der Regentonne auf und goss die Pflänzchen in der von der Sonne getrockneten Erde.
Als die Arbeit getan war und es Abend wurde, betrachtete Iris zufrieden ihr Werk. Ihr kleines Paradies blühte und gedieh. Müde radelte Iris heim und freute sich schon auf den nächsten Tag in ihrem Schrebergarten.
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