68er Bewegung. Eine Geschichte aus den 60er Jahren
Die Studentenbewegung hat uns viel gebracht. Lesen Sie warum. Eine Erinnerungsgeschichte nicht nur für Senioren
68er Bewegung
Unter der Bezeichnung 68er Bewegung werden die verschiedenen Bewegungen in den Industriestaaten der Welt zusammengefasst. In den USA waren das die Proteste der afroamerikanischen Bevölkerung gegen Diskriminierung und die Demonstrationen gegen den Vietnamkrieg. In der Tschechoslowakei der sogenannte Prager Frühling – die Bilder wie Panzer gegen junge Demonstranten in Prag eingesetzt werden, sind uns noch alle im Kopf – und in Frankreich der sogenannte Mai 1968. In Westdeutschland sind es vor allem die Studenten und jungen Linken, die auf die Straße gehen und für mehr Bürgerrechte und einen demokratischen Sozialismus demonstrieren.
Warum entstand die 68er Bewegung in Deutschland?
In den 60er Jahren entwickelte sich Deutschland immer mehr zu einer Wohlstandgesellschaft. Die Löhne stiegen, die wöchentliche Arbeitszeit verringerte sich. Man konnte sich ein Eigenheim, ein Auto und Urlaubsreisen leisten. Doch die mangelnde Auseinandersetzung mit dem zweiten Weltkrieg, Notstandgesetze, keine Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern, Bestrafung von Homosexualität, eine erstarrte Gesellschaft, die sich nur für den Konsum, statt für soziale Fragen interessierte waren wesentliche Ursachen für die Bildung der APO – der außerparlamentarischen Opposition. Die Demonstrationen verliefen vorwiegend friedlich. Um so mehr war es ein Schock, als Benno Ohnesorg am 02. Juni 1967 aus nächster Nähe von einem Polizisten in den Hinterkopf erschossen wurde.
Die Jugendlichen demonstrierten nicht nur, sie rebellierten generell gegen die Generation der Eltern und Großeltern. Junge Mädchen schnippen sich die Haare ab, während die Jungen die Haare wachsen ließen. Minirock und Schlaghosen waren modern, gerne auch verziert mit Blümchen, was die Nähe zur Hippiebewegung signalisierte. Man hörte Rockmusik und feierte – 1969 fand das legendäre Woodstock-Festival statt. Man lebte in WGs oder Kommunen, war Selbstversorger und zelebrierte die freie Liebe. Dafür sorgte auch „die Pille“, die seit Anfang der 60er Jahre auf dem Markt war.
Was brachte uns die 68er Bewegung?
Durch die 68er Bewegung gelang ein Umdenken auf und die Beachtung sozialer Werte. Die Bundesrepublik wurde demokratisiert und liberalisiert und der Weg wurde freigemacht für eine moderne Gesellschaft.