3- Minuten-Vorlesegeschichte – “Lasst uns froh und müde sein?”

Heute haben wir den 30. November. Morgen kann ich endlich mein 1. Türchen am Adventskalender öffnen. Ich kann es kaum erwarten. Und das schöne ist ja, nicht nur ein Türchen, sondern 24 Stück – also bis Heilig Abend- nicht auf einmal. Wer sich das damals ausgedacht hat, war ein Genie. Ich werde auch mal ein Genie und mache Kinder glücklich.

Ach, bevor ich es vergesse. Du willst bestimmt wissen, wer ich bin? Wenn nicht, dann hör einfach mal eben weg.



Ich bin Karl, 8 Jahre alt aus Neustadt. Ein hübscher Junge, sagt meine Mama immer. Oma sagt das auch immer und kneift mir dazu ab und an mal in die Wange. Es muss wohl was dran sein. Ich werde aber kein Model, sondern ein Genie. Nur damit das schon mal klar ist.

Heute haben wir den 5. Dezember. Das heißt, ich habe schon fünf Türchen geöffnet. Ich hatte unter anderem Schokolade  und ein Modellauto in den kleinen Päckchen meines Adventskalender.

Aber bevor Heilig Abend ist, am 24.12. kommt ja erst noch der 6.12. Na, wer weiß was da ist? Ja, genau. Nikolaus. Und das bedeutet, ich muss noch Vorbereitungen treffen.

Jaaaaaa, genau. Ich muss heute unbedingt noch meine Schuhe putzen. Die stelle ich dann vor meine Zimmertür und hoffe, dass mir der Nikolaus etwas bringt. Gesagt – Getan.

Meine Schuhe glänzen eins – a.  Mama sagt, ” ein paar Schuhe reicht – jedes Kind bekommt gleich viel. Egal ob es ein Paar oder 6 Paar vor die Tür stellt.”

Nun ist Nikolausabend.  Ich habe mir fest vorgenommen, wach zu bleiben und zu schauen, wer mir die Schuhe füllt.

Ich schnappe mir meine Taschenlampe und ein Buch. Und lese noch heimlich unter der Bettdecke. Normalerweise muss ich um 20 Uhr 30 das Licht ausmachen. Also psst!

Es ist 23 Uhr. Ich habe noch nichts verdächtiges vor der Tür gehört. Ich lese weiter. Oh man, ich werde müde. Meine Augenlider werden immer schwerer. ABER! Ich werde durchhalten!

“Karl, mein Schatz. Magst du Aufstehen? Wir haben acht Uhr”.

Wie jetzt,? Acht Uhr? Träume ich noch? Ich wollte doch wach bleiben. Ich bin eingeschlafen!

Ich hüpfe aus dem Bett und laufe zu meinen Schuhen. Juchuuuuu, sie sind gefüllt. Mama ermahnt mich “Karl, vorher wird gefrühstückt!”

Am Frühstückstisch erzähle ich Mama von meinem gescheiterten Plan und sie fängt auf einmal an zu singen:

“Lasst uns froh und müde sein, und uns recht von Herzen freu`n! lustig, lustig, trallalalala – bald ist Nikolausabend da! Bald ist Nikolausabend da!”

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