Weihnachten. Ein Artikel zu den Bräuchen

Zu Weihnachten finden viele Bräuche statt. Lesen Sie und die Senioren in dieser Geschichte alles vom Weihnachtsbaum bis zum Neunerlei.



Weihnachten

Weihnachten ist die Zeit der Bräuche und Traditionen. Jedes Jahr holen wir unsere Kiste mit Weihnachtsschmuck vom Dachboden oder aus dem Keller und schmücken unsere Wohnung festlich. Wir freuen uns, wenn wir unseren alten Nussknacker aus dem Zeitungspapier wickeln. Er bekommt auch wieder denselben Platz im Regal wie letztes Jahr. Oder sollen wir ihn doch mal auf den Tisch stellen? Der Schwibbogen gehört natürlich auf das Fensterbrett und eine Lichterkette erleuchtet unser Fenster. Der wichtigste Schmuck ist aber der Weihnachtsbaum. Es gibt heiße Diskussionen, ob es denn immer ein echter Baum sein muss oder ob ein Kunstbaum nicht auch schön ist – er duftet zwar nicht, aber dafür nadelt er auch nicht. Aber für viele fängt Weihnachten ja auch schon mit der Suche nach dem richtigen Baum an. Und den Brauch, sich etwas Grünes in die Stube zu stellen, gibt es auch schon lange. Die grünen Zweige schenken im tiefen Winter Hoffnung auf neues Leben und das Kerzenlicht erhellt das Dunkel. Den ersten Weihnachtsbaum soll es schon im Jahr 1605 in Straßburg gegeben haben – er war mit Äpfeln geschmückt.

Unter dem Weihnachtsbaum wird gerne auch eine Krippe aufgebaut. Als „Vater der Krippe“ wird der heilige Franz von Assisi bezeichnet. Er stellte am Heiligabend 1223 die erste Weihnachtskrippe mit lebendigem Ochsen und Esel auf. Franziskus’ Ziel war es, den Menschen die Weihnachtsgeschichte näher zu bringen.

Passend zur Krippe gibt es das Krippenspiel. Gerne geht man am Heiligabend zum Gottesdienst, um sich das Krippenspiel anzuschauen. Man wird so besinnlich auf das Fest eingestimmt. Krippenspiele soll es schon in den ersten Jahrhunderten nach Christi Geburt gegeben haben. Die Krippenspiele, wie wir sie kennen, mit Kindern und Jugendlichen als Akteure, kamen in den zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit der Reformpädagogik auf.

Ist am Heiligabend der Baum geschmückt und hat man sich das Krippenspiel angeschaut, dann beginnt die Bescherung. Die Geschenke wurden mit Sorgfalt ausgesucht – man richtete sich am besten nach dem Wunschzettel des Beschenkten – oder selbst hergestellt und kunstvoll verpackt. Mit Namensschildchen versehen wartet ein ganzer Geschenkeberg unter dem Weihnachtsbaum auf die Bescherung. Ein zarter Glockenton erklingt aus dem mit Kerzenlicht erleuchteten Weihnachtszimmer, die Tür öffnet sich vorsichtig und herein treten zaghaft und mit staunenden Augen die Kinder. Bevor es aber mit dem Auspacken losgeht, werden noch gemeinsam Weihnachtslieder gesungen und Gedichte aufgesagt.

Vor der Bescherung – oder auch danach – gibt es den unumstrittenen Favoriten des traditionellen Weihnachtsessens – den Kartoffelsalat mit Würstchen. Der Brauch geht darauf zurück, dass es früher eine zweite Fastenzeit gab, nämlich vom Martinstag bis zum ersten Weihnachtstag. Außerdem gibt es die Annahme, dass das simple Gericht auf die Armut von Josef und Maria verweisen soll. Der Weihnachtskarpfen wird allerdings auch gerne am Heiligabend gegessen. Ebenfalls aufgrund der Fastenzeit gibt es Fisch statt Fleisch. Das Symbol des Fisches war übrigens das Erkennungsmerkmal der Urchristen. Legt man eine Schuppe des Weihnachtskarpfens in sein Portemonnaie, dann hat man im nächsten Jahr immer Glück und Geld.

An den Weihnachtstagen wird dann gerne die Weihnachtsgans mit Rotkohl, Klößen und Bratapfel aufgetischt. Möchte man es moderner, dann gibt es Raclette oder Fondue. Da kann man herrlich lange am Esstisch sitzenbleiben. Ein strammer Weihnachtsspaziergang durch hoffentlich frisch gefallenen Schnee und Sonnenschein lässt ein paar der Kalorien wieder schmelzen.



Ein besonderes Weihnachtsessen ist das „Neunerlei“:
Das „Neinerlaa“ ist ein traditionelles Weihnachtsessen aus dem Erzgebirge. Es besteht aus neun verschiedenen Gerichten, von denen alle gekostet werden muss. Die einzelnen Bestandteile stehen für Glück, Gesundheit und Wohlstand im neuen Jahr und jedem Gericht wird eine bestimmte Wirkung zugesagt:
Bratwurst soll die Herzlichkeit und Kraft erhalten
Sauerkraut gibt Gesundheit im neuen Jahr
Linsen sorgen dafür, dass immer genügend Kleingeld da ist
Klöße stehen für Wohlstand
Gänse-, Schweine- oder Kaninchenbraten bedeuten Glück und immer reichlich Essen im Haus
Kompott soll die Freude am Leben erhalten
Semmel oder Buttermilch mit Nüssen stärkt die Familie
Sellerie gibt Fruchtbarkeit
Brot und Salz erhalten die Gastfreundschaft und Herzlichkeit
Pilze bringen Glück und Freude
Und während dieses Festmahls darf man nicht aufstehen – sonst wird man im nächsten Jahr bestohlen.

Das Schönste an diesen ganzen Bräuchen und Traditionen ist, dass man das Weihnachtsfest mit der Familie verbringt. Die Kinder und Enkelkinder kommen zu Besuch. Endlich kann man wieder gemeinsame Zeit mit seinen Liebsten verbringen und ihnen eine Freude machen. Weihnachten ist eben das Fest der Liebe.

Quelle: brauchtum.de

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Monika

© by Monika Kaiser. Buchhändlerin, Betreuungskraft, Autorin bei Mal-alt-werden.de

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