Warum denkt man bei Gedächtnistraining meist an alte Menschen?

Jeder Gedächtnistrainer hat mit dem Klischee zu kämpfen: “Gedächtnistraining ist nur etwas für alte Menschen”. Wenn man in seinem Bekanntenkreis erzählt, dass man selbst Gedächtnistrainer ist, bekommt man oft Aussagen wie:

“Gut, dass ich DAS noch nicht nötig habe!”



“Dann weiß ich ja, zu wem ich gehen kann wenn ich tüddelig werde.”

“Meine Mutter ist dement- komm doch mal vorbei.”

zu hören.

Dabei ist Gedächtnistraining für Menschen in jedem Alter eine Bereicherung. Niemand würde auf die Idee kommen, dass Sport nur gut ist, wenn man auf Grund von Alterserscheinungen etwas langsamer läuft. Bei dem Gedächtnistraining scheint diese Annahme hingegen zum Allgemeingut zu gehören: Gedächtnistraining muss man erst machen, wenn das Gehirn alters- oder krankheitsbedingt nicht mehr ganz so schnell arbeitet.

Wer sollte Gedächtnistraining machen?

Wir bleiben noch einen Moment in dem Bild, in dem wir das Gedächtnistraining mit Sport vergleichen. Wer macht am meisten Sport? Leistungssportler und Menschen, die körperlich viel leisten müssen. Folgerichtig, sollte Gedächtnistraining von Menschen, die viel mit Ihrem Gehirn arbeiten müssen, am meisten durchgeführt.

Schüler und Angestellte, Selbständige und Leitungskräfte, sie alle fordern ihrem Gehirn jeden Tag Höchstleistungen ab. Das ist natürlich an sich schon eine Art des Gedächtnistraining. So, wie körperliche Arbeit eine Art Sport ist.

Wie ist das bei einem selbst?

Dennoch lohnt es sich manchmal gezielter hinzuschauen. Wenn ich zum Beispiel mich selbst nehme, man muss ja auch leben was man predigt ;-), dann sind meine Schwächen eindeutig im Bereich der Konzentration angesiedelt.

Die, manchmal gewollten und manchmal ungewollten, Versuche Multitasking zu betreiben gehen regelmäßig schief. Für mich selbst habe ich daraus den Schluss gezogen meine Konzentrationsfähigkeit zu trainieren. “Alltags-” und “Lebensnah”, so sollen Übungen für das Gedächtnistraining sein. Und was zuerst wie eine Herausforderung klingt, macht es am Ende einfach das Gedächtnistraining in den eigenen Alltag zu integrieren.

Ich mache gerade eine solche Übung. Ich habe mir vorgenommen diesen Artikel fertig zu schreiben, ohne einer einzigen anderen Tätigkeit nachzugehen. Dafür habe ich schon 4 aufpiepsende E-Mails ignoriert und bin einmal nicht ans Telefon gegangen.

Geschafft!

Integrieren Sie doch auch ein bisschen Gedächtnistraining in Ihren Alltag! Gedächtnistraining ist nicht nur etwas für alte Menschen!

Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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