Guten Tag, ich bin auf der Suche nach Vorschlägen für ein Krippenspiel o.ä. für Demente. Bisher wurde ich bei Mal-alt-werden immer fündig und hoffe sehr auf einen Vorschlag,bzw. eine Idee. Danke.

Ein Krippenspiel für Demente habe ich selbst noch nicht durchgeführt. Nun kann ich mir bei Ihrer Frage zwei Szenarien vorstellen:

 

  1. Sie suchen ein Krippenspiel, das Jemand anderes (zum Beispiel Kinder) FÜR Menschen mit Demenz aufführt.
  2. Sie suchen ein Krippenspiel, das Sie gemeinsam mit den Menschen mit Demenz aufführen möchten.

 

Egal, welche der beiden Szenarien zutrifft, kommt es sehr darauf an, in welchem Stadium ihrer demenziellen Erkrankung sich die Menschen mit Demenz befinden. Während es bei Krippenspielen für Menschen in den früheren Stadien demenzieller Erkrankungen  kaum einen Unterschied  zu anderen Krippenspielen geben dürfte, kann ich mir vorstellen, dass es bei Menschen in einem späteren Stadium der demenziellen Erkrankungen durchaus Sinn macht einige Dinge zu beachten.

Klassische Krippenspiele

Ich selbst habe in den letzten Jahren immer wieder Krippenspiele gesehen, die die Weihnachtsgeschichte modern interpretiert haben. Für Menschen mit Demenz würde ich eine solche Interpretation der Weihnachtsgeschichte nicht als Krippenspiel wählen. Auch auf Krippenspiele bei denen die Weihnachtsgeschichte aus Sicht des Esels, des Ochsens oder einer abstrakten Person gespielt wird, würde ich (wenn ich die Wahl hätte) bei Menschen mit Demenz verzichten. Viel eher würde ich nach einem “klassischem” Krippenspiel suchen, in dem die Hauptfiguren (Maria, Josef, die Hirten, Engel…) ohne viel “Beiwerk” die Weihnachtsgeschichte nachstellen. Ich würde außerdem darauf achten, dass das Krippenspiel nicht zu lang ist. Ein Beispiel für ein Krippenspiel, dass ich mir in der Umsetzung für Menschen mit Demenz gut vorstellen könnte, findet man  hier.

Die Umsetzung MIT Menschen mit Demenz

Wenn ich ein Krippenspiel MIT Menschen mit Demenz umsetzen wollte dann fände ich es sehr wichtig, dass ich die Beteiligten sehr gut kenne. Nur dadurch könnte ich gewährleisten, dass ich keinen der Beteiligten überfordere und dass ich abschätzen kann, wer sich mit der Durchführung eines Krippenspiels wohl fühlt und wer es als “albern” empfindet. Wahrscheinlich würde ich ein Setting wählen, in dem die Menschen in einem Kreis sitzen (wenn es noch nicht-beteiligtes Publikum gebe, dann in einem Halbkreis). Ich persönlich würde auf Verkleidungen verzichten und Symbole als Requisiten benutzen (Ich könnte mir auch vorstellen, die Figuren als “Stabpuppen” zu basteln, die die Beteiligten dann halten). Den (kurzen)Text der einzelnen Akteure würde ich auf große Pappkarten schreiben, die ich den Beteiligten jeweils pünktlich zu ihrem Einsatz reichen würde. Besonders schön wäre es bestimmt, wenn man bekannte Weihnachtsgedichte und Weihnachtslieder in das Geschehen einbaut.

 

Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie nach der Umsetzung von Ihren Erlebnissen berichten würden.

 

 

Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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