Wie man das Thema Tanzen in die Sitzgymnastik integriert. 3 Tipps für die Praxis!

Das Thema Tanzen in die Gymnastik für Senioren aufzunehmen kann mehrere Facetten haben. Mit fitten Gruppen lassen sich höchstwahrscheinlich sogar Tanzkreise organisieren, bei denen die Teilnehmer ihr Können noch gut unter Beweis stellen können. Da das Tanzen an sich schon ein Thema ist, das Bewegung voraussetzt, fällt es einigen wahrscheinlich leicht, Bewegungsübungen dazu zu konzipieren.
Doch was ist mit Gruppen, in denen viele Teilnehmer das klassische Tanzen im Stehen nicht mehr ausüben können, weil sie aufgrund körperlicher Einschränkungen oder kognitiver Störungen nicht mehr in der Lage dazu sind?
Wir haben in diesem Beitrag drei praktische Tipps für Sie zusammengestellt, die Sie dabei unterstützen können, das Thema Tanzen in die Sitzgymnastik mit Senioren zu integrieren. Zu jedem dieser Tipps gehört natürlich, dass die Freude und der Spaß an den Bewegungen und dem gemeinsamen Erleben im Mittelpunkt stehen!

Tanzen in der Sitzgymnastik mit Senioren. 3 Tipps für die Praxis

    1. Die musikalische BegleitungDie Lust aufs Tanzen steht und fällt mit der Wahl der richtigen Musik. Die Musik gibt den Takt vor, den Rhythmus, die Melodie und hat natürlich auch Auswirkungen auf die Stimmung in den Seniorengruppen.In niedrigschwelligen Angeboten, bei denen das Schunkeln zur Musik im Vordergrund steht, werden meist Lieder und Musikstücke gewählt, die bekannt sind und auch gut mitgesungen werden können. In Sitzgymnastikangeboten, bei denen rhythmische Bewegungen zur Musik mitgemacht werden, sollte die Musik einen geeigneten Takt haben. Die Entscheidung, ob nun klassische Musik, bekannte Schlager oder Volkslieder gespielt werden, bleibt bei der Gruppenleitung, da diese am besten weiß, was zu den Teilnehmern der Sitzgymnastik passt. Wenn es die Mitmachenden nicht überfordert, dürfen sich auch immer gerne Musikstücke gewünscht werden.Für Senioren und Menschen mit Demenz sind Sitztänze auch immer wieder ein Bewegungsangebot, das gerne angenommen wird. Vorbereitete Sitztänze mit passenden Bewegungen gibt es auf Cd im Handel zu kaufen. Wir empfehlen aber auch immer gerne, sich zu bekannten Liedern einfach einige Bewegungen selbst auszudenken, und diese mit den Senioren einzustudieren.
    2. Von Cha-Cha-Cha bis WalzerHaben Sie begeisterte Tänzer unter den Teilnehmern Ihrer Bewegungsgruppe? Um das herauszufinden genügen meist einige wenige Fragen rund um das Tanzen früher, den Tanzunterricht oder das Tanzen in den Milchbars in der Jugendzeit. Bei leidenschaftlichen Tänzern sprudeln die Geschichten dazu erfahrungsgemäß nur so heraus. Knüpfen Sie mit denjenigen, die motorisch und kognitiv noch dazu in der Lage sind, an diesem Punkt an und machen Sie im Sitzen gemeinsam ein paar Trockenübungen. Welche Schrittfolgen werden noch erinnert? Wie nimmt man eine “richtige” Tanzhaltung ein? Wie fordert man eine Dame zum Tanzen auf?
      Bringen Sie Musik mit verschiedenen Takten mit und probieren Sie mit den Teilnehmern aus, zu welchem Lied man welche Tanzschritte tanzen kann. An dieser Stelle lassen sich übrigens auch gut kleine Gedächtnisübungen einbauen, in denen man beispielsweise verschiedene Tänze erinnert oder anhand der Melodie eines Liedes errät, welche Tanz dazu getanzt wird. Hierbei hat z.B. die Musik des Walzers oder des Tango einen hohen Wiedererkennungswert.
    3. Tanzgeschichten
      Für diejenigen, denen das dann doch alles zu viel mit Tanzbewegungen zu tun hat, oder die aufgrund motorischer oder kognitiver Einschränkungen einfach nicht mehr die Möglichkeiten haben, sich an Tanzschritte von früher zu erinnern und diese nachzutanzen, gibt es die Möglichkeit, das Tanzen in Bewegungsgeschichten einzubringen. Dabei kann man entweder zwei bis drei Bewegungsabläufe in eine Geschichte rund um das Tanzen, die auf ein oder mehrere Signalwörter wiederholt werden, oder auch eine Geschichte mit passenden Bewegungen oder pantomimischen Darstellungen untermalen lassen. Ale weitere Idee lassen sich auch gut kleine Gegenstände, die zum Thema passen unter den Teilnehmern verteilen, die z.B. auf das Signalwort Tanzen alle hochgehalten werden müssen (passend wären z.B. Tanzschuhe, Krawatten, rote Rosen, Tanzkarten, Cds/Scallplatten/Musikkassetten mit Tanzmusik, Tüllreste, usw…).

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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Eine Antwort

  1. Liebes Team der “mal-alt-werden” Redaktion. Ich bin Ergotherapeutin und Quartiersmanagerin und darf mich in meiner Gemeinde in Bayern um die Seniorinnen und Senioren kümmern, damit sie selbstbestimmt und mit Lebensqualität in ihrem Wohnort alt werden können. Immer wieder hole ich mir Ideen und Anregungen von Ihrer Seite, weil ich sie 1:1 umsetzen/einsetzen kann und sie sowohl für fitte wie auch für ältere Menschen geeignet sind. Die Aspekte wie Musik, Bewegung, Gemeinschaft, Lachen, Spiel und Kognition zu vereinen ist sehr wertvoll für den letzten Lebensabschnitt. Vielen Dank!

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