Trari Trara, die Post ist da… Eine Wahrnehmungsgeschichte für die Augen zu der Farbe Gelb

Der Text dieser Wahrnehmungsgeschichte richtet sich an unseren Sehsinn. Im Mittelpunkt steht heute die Farbe gelb. Begleitend zu der Geschichte können Sie Materialien und Gegenstände mit in die Seniorenrunde bringen, die gelb sind. Diese können die Vorstellungskraft der Senioren gut unterstützen.
Lesen Sie die Geschichte so vor, dass alle Zuhörer den Text gut verstehen können. Betonen Sie die markierten Stellen im Text ganz besonders und machen sie danach jeweils eine kurze Lesepause, damit die Senioren sich das beschriebene besser vorstellen können.

Trari Trara, die Post ist da… Eine Wahrnehmungsgeschichte für die Augen zu der Farbe Gelb

„Trari Trara, die Post ist da…“, Gabriel saust mit seinem gelben Spielzeugauto über den Küchenfußboden. „Trari Trara…“, so tönt es den ganzen Tag durchs Haus. Was Gabriel einmal werden möchte, wenn er groß ist? Genau: Ein Postbote. Gabriels Lieblingsfarbe ist natürlich gelb. Dass die Postboten eigentlich dunkelblaue Uniformen tragen, stört ihn dabei nicht. Gabriel trägt mit Vorliebe gelbe Hosen und gelbe T-Shirts. Da seine Mutter nicht auf jedes seiner gelben T-Shirts ein schwarzes Posthorn malen möchte, haben sie gemeinsam ein Posthorn aus Pappe gebastelt. Das Posthorn kann sich Gabriel mit Hilfe zweier Sicherheitsnadeln ganz einfach anstecken, wenn er einmal wieder dabei ist, Postbote zu Spielen.



Gabriel hat ein gelbes Fahrrad. Mit seinem Fahrrad fährt er in Windeseile über den Hof und verteilt die vielen Briefe, die er im Laufe der Zeit alle selbst gebastelt hat. Wenn Gabriel Postbote spielt, stehen vier gelbe Pappkartons mit einem Posthorn über den Hof verteilt, die er alle selbst bemalt hat. „Das sind die Briefkästen, in die die Leute ihre Briefe werfen.“, erklärt er immer stolz, wenn jemand zu Besuch auf den Hof kommt und fragt, was denn die vier gelben Pappkartons dort zu bedeuten haben. Gabriel fährt dann mit seinem gelben Fahrrad zu den Briefkästen und leert sie aus. Später schmeißt er die Briefe dann in den Briefkasten am Haus, oder durch den Briefschlitz in der Haustür seiner Großeltern.

Wenn der Postbote kommt, ist das für Gabriel immer ein ganz besonderer Augenblick. Oft steht er schon ungeduldig an der Haustür und wartet darauf, dass endlich der gelbe Handwagen um die Ecke biegt. Der Postbote kennt Gabriel natürlich. Und er lässt sich gerne von ihm helfen. Sobald er den Postboten mit seiner blau-gelben Jacke sieht, eilt er hinaus und begrüßt ihn freudestrahlend. Dieser sucht die Briefe an Gabriels Eltern und auch die Großeltern aus der großen gelben Tasche heraus und überreicht sie seinem stolzen Gehilfen. Mit einem freundlichen „Vielen Dank Gabriel. Bis morgen.“, verabschiedet er sich und zieht weiter.

Gabriel hält die Briefe ganz fest in seiner Hand, sodass sie bloß nicht herunterfallen. Ganz stolz geht er durch den Vorgarten. Im Frühling blühen dort die Osterglocken in wunderschönen warmen Gelbtönen. Die gefallen ihm besonders gut. Allerdings ist er der Meinung, dass die Osterglocken besser „Postblumen“ heißen sollten – schließlich seien sie doch so gelb wie das Postzeichen mit dem Posthorn. Der Name hat sich in der Familie jedoch leider noch nicht durchgesetzt.

Gabriel muss auf die Treppenstufen vor dem Haus steigen, damit er an den Briefkasten herankommt. Wenn er sich auf die Zehenspitzen stellt, gelingt es ihm so gerade. Vorsichtig öffnet er die Klappe und wirft die Briefe hinein. Dann steigt er auf sein gelbes Fahrrad, legt die Briefe in seinen Fahrradkorb und radelt über den Hof zu Oma und Opa. Schon von weitem hört sie das „Trari trara, die Post ist da!“ und öffnet das Küchenfenster. „Na da kommt ja mein Lieblings-Postbote,“, ruft sie ihm lachend entgegen, „hast du einen Moment Zeit, um dich mit warmem Apfelpfannkuchen und Vanillesoße zu stärken?“. Was für eine Frage… Gabriel stellt sein Fahrrad vor dem Haus ab und wirft die Briefe durch den Türschlitz: „Ja klar Omi, gelbe Vanillesoße ist doch das beste Postboten-Essen der Welt!“, erklärt er grinsend, und wartet bis seine Oma die Haustür öffnet…

Weitere Übungen für die Wahrnehmungsanregung finden Sie unter dem Stichwort Wahrnehmungsspiele .

Diese Wahrnehmungsgeschichte ist auch in dem Buch “Wahrnehmungsgeschichten” aus der Reihe “SingLiesel kompakt!” erschienen. Sehen Sie sich hier unsere Buchvorstellung an!

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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