Seht ihr den Mond dort stehen. Jahreszeitliche Kurzbegegnungen im Winter

In unserer Reihe “Jahreszeitliche Kurzbegegnungen” haben wir für Ihre Begegnungen mit Senioren und Menschen mit Demenz eine biografische Erzählung und Gesprächsimpulse rund um den Mond vorbereitet, mit deren Hilfe sie Unterhaltungen anregen und gemeinsam ins Gespräch kommen können. Beginnen Sie die Begegnung mit der kurzen Geschichte.



So war das damals …

Er war schon immer ein Lichtblick in der Dunkelheit. Und er wird es noch lange sein. Mal rund und dick, mal gebogen und schmal. Melanie saß in eine Decke gehüllt auf der Terrasse und betrachtete den Mond. Es war ein paar Tage nach Vollmond. Bis auf ein kleines Stück fehlte ihm nichts an seiner Vollkommenheit. Der Himmel war sternenklar und der Mond hüllte die Erde in ein wunderschönes Licht. Sie wippte leicht in ihrem Schaukelstuhl. Ihr Blick war noch immer nach oben gerichtet. Der Mond hatte sie schon immer fasziniert. So weit weg und doch so nah… so groß und doch nur ein kleiner Teil für uns sichtbar. Er würde ein Wunder bleiben. Auch wenn, oder gerade, weil, er nicht immer alles von sich preisgibt.

Gesprächsimpulse

Haben Sie sich schon einmal gewünscht, den Mond aus der Nähe betrachten zu dürfen? Vielleicht sogar, einmal dort spazieren gehen zu können? Wie stellen Sie sich das Gefühl vor, wenn Sie einmal dort sein dürften? Hat der Mond etwas Geheimnisvolles, Anziehendes für Sie? Birgt das unbekannte auch Unbehagen? Wie hat sich Ihre Vorstellung des Mondes im Laufe Ihres Lebens verändert?

In der dritten Strophe von „Der Mond ist aufgegangen“ heißt es: „Seht ihr den Mond dort stehen? Er ist nur halb zu sehen und ist doch rund und schön! So sind wohl manche Sachen, die wir getrost verlachen, weil unsre Augen sie nicht sehen.“
Haben Sie in Ihrem Leben Menschen an Ihrer Seite gehabt, die einen Blick für das Wesentliche hatten? Menschen, die bei anderen auch hinter die Fassade schauen und wissen wollten, wie es dem Gegenüber wirklich ging? Die Dinge wahrgenommen haben, die mit dem Auge nicht zu sehen waren? Wer war das? Konnten Sie diese Eigenschaft schätzen? Vielleicht sogar mögen?

Der Mond in der Geschichte ist mit dem Blick auf den schwarzen Nachthimmel ein wunderschöner Lichtblick. Zwar ein kleiner, aber ein unglaublich wirkungsvoller. Haben bzw. hatten Sie in Ihrem Leben einen scharfen Blick für kleine Glücksmomente? Hatten Sie Zeit und Ruhe, diese zulassen zu können? Wenn nicht immer, hatten Sie diese Möglichkeit in einer bestimmten Lebensphase?

Die Frau in der Geschichte empfindet den Mond und seine Wirkung als ein Wunder. Gab es kleine und große Wunder in Ihrem Leben? Umstände, Ereignisse oder auch Personen als Wegbegleiter, die unerwartet und als großes Wunder auf einmal vor Ihnen standen? Erzählen Sie uns davon?

Gibt es einen Ort, an dem Sie sich besonders wohl fühlen oder wohl gefühlt haben? Die Frau in der Geschichte fühlt sich in ihrem Schaukelstuhl besonders geborgen. Sie wippt langsam vor und zurück und kann ihren Gedanken und Gefühlen einen Raum geben. In vollkommener Vertrautheit. In welcher Umgebung oder in der Nähe von welcher Person fühlen Sie sich besonders beschützt und frei?



 

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Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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