Liebeslieder: Karsten und Simone! Eine Liedergeschichte für Senioren

Singen Sie an den entsprechenden Stellen die erste Strophe des angegebenen Liedes. Je nach Wunsch und Möglichkeit der Gruppe, können Sie auch jeweils das ganze Lied singen.

Karsten und Simone

Lebenslustig, immer in Bewegung, immer ein Funkeln in den Augen: So würden ihre Freunde Simone beschreiben. Doch diese Beschreibung passt so gar nicht zu Simones heutiger Gefühlslage. Die Tränen stehen ihr in den Augen. Sie hat keinen Appetit. Sie hat gar keine Lust aufzustehen und das Haus zu verlassen. Simone ist traurig.
Ihr Schatz, Karsten, ist zu einer Geschäftsreise aufgebrochen. Sein Chef wollte unbedingt, dass er einen Termin für ihn wahrnimmt, da er selbst verhindert ist. Gestern musste sie ihn zum Zug bringen. Seitdem sie sich vor 3 Jahren in ihn verliebt hatte, waren sie noch nie so lange getrennt. Das Wasser rinnt ihr schon wieder die Wangen hinunter, als sie daran denkt, wie sie ihm gestern am Bahnhof zum Abschied gewunken hatte.



Wenn alle Brünnlein fließen,
So muß man trinken
Wenn ich mein Schatz nicht rufen darf,
Tu ich ihm winken,
Wenn ich mein Schatz nicht rufen darf,
Ju, ja, rufen darf,
Tu ich ihm winken.

Karsten geht es auch nicht besser. Er hat überhaupt keine Lust auf den Termin. Der Termin ist erst am Abend und bis dahin, verbringt er die Zeit auf dem Hotelzimmer. Viel lieber würde er bei seiner Simone sein. In ihre wunderschönen Augen blicken. Über ihr weiches Haar streichen. Sie in die Arme schließen. Ihre fröhliche Stimme hören. Doch wenigstens das, kann er ja sogar. Er greift zum Telefon und wählt ihre Nummer. “Hallo, meine Liebste”, begrüßt er Simone und Simone trocknet ihre Tränen und macht einen kleinen Freudensprung am Telefon. “Wenn ich könnte, würde ich sofort zu dir kommen!” versichert Karsten seiner Simone und die beiden tauchen ab in ein Gespräch voller Warmherzigkeit und Zuneigung.

Wenn ich ein Vöglein wär
und auch zwei Flügel hätt
flög ich zu dir
weil´s aber nicht kann sein
bleib ich allhier

Doch irgendwann ist das Telefongespräch zu Ende und Simones Sehnsucht hat sich durch das Gespräch eher verstärkt als geschmälert. Am nächsten Tag glaubt sie ihren Karsten an jeder Ecke zu sehen. Beim Bäcker glaubt sie zum Beispiel für einen Augenblick, er steht in der Schlange vor ihr, aber als der Mann sich umdreht, ist es nur Herr Meyer von gegenüber. Als das Telefon zu Haus klingelt, denkt sie er ruft sie wieder an, aber es ist nur der Anruf einer gelangweilten Call-Center-Mitarbeiterin, die sie zu einer Verbraucherumfrage einladen möchte. Einmal denkt sie sogar es geht jemand auf ihr Haus zu und es ist Karsten, doch der Mensch geht einfach weiter. Dann wird er es wohl nicht gewesen sein.

Horch, was kommt von draussen rein? Hollahi, Hollaho!
Wird wohl mein Feinsliebchen sein, Hollahijaho!
Geht vorbei und schaut nicht rein? Hollahi, Hollaho!
Wird´s wohl nicht gewesen sein, Hollahijaho!

Doch viel früher als vereinbart, klingelt es dann doch an der Tür. Simone springt auf, läuft hin, drückt die Klinke herunter und fällt ihrem Karsten um den Hals. Sie möchte ihn nie wieder los lassen. Ihre Lebenslust ist wieder da und ihre Augen funkeln stärker denn je. Vielleicht war die Trennung ja gar nicht so schlimm. Denn ohne Trennung hätte man sich nicht so sehr darüber freuen können, sich wieder zu sehen.

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Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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