Eine Münze voller Erinnerungen

Das Holstentor in Lübeck. Eine Kurzgeschichte für Senioren
Heute haben wir eine kostenlose Kurzgeschichte speziell für Senioren für Sie vorbereitet. Sie dreht sich um das Holstentor in Lübeck und lädt dazu ein, Erinnerungen an gemeinsame Zeit, das Zueinanderfinden und die Liebe aufleben zu lassen. Und natürlich darf ein kleines Stück Lübeck-Tradition – das Fischbrötchen – dabei nicht fehlen. Wenn Ihnen diese Geschichte gefällt, freuen wir uns, Sie auch auf unseren Social-Media-Kanälen willkommen zu heißen.
Eine Münze voller Erinnerungen
„Schau mal, Klaus!“ Anita hielt eine 2-Euro-Münze in die Höhe, als sie am Küchentisch saßen. „Die habe ich heute beim Einkaufen bekommen. Da ist das Holstentor drauf!“
Klaus legte die Zeitung zur Seite und schob seine Brille zurecht. „Das Holstentor? Auf einer Münze? Zeig mal her.“
Anita reichte ihm die Münze, und Klaus drehte sie in den Fingern. „Tatsächlich“, sagte er und lächelte. „Das Holstentor! Weißt du noch, als wir frisch zusammen waren und dort waren?“
Anita nickte und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Natürlich erinnere ich mich. Wir haben Fischbrötchen gegessen, und die waren so frisch. “
„Und das Lübecker Marzipan zum Nachtisch“, ergänzte Klaus. „Ich weiß noch, wie du gelacht hast, weil ich das ganze Stück auf einmal gegessen habe.“
Anita schmunzelte. „Ja, und die Firma hatte das Holstentor im Logo. Ach, das war so ein schöner Tag. Da müssen wir unbedingt mal wieder hin.“
Klaus schaute sie nachdenklich an. „Hm, das sollten wir wirklich. Warum machen wir nicht bald mal einen Ausflug?“
Anita lächelte. „Das wäre toll.“
Ein paar Wochen später, an ihrem Hochzeitstag, wartete Klaus mit einer Überraschung auf.
„Zieh dich warm an“, sagte er geheimnisvoll, als Anita in die Küche kam. „Wohin fahren wir?“ fragte sie neugierig.
„Lass dich überraschen“, sagte Klaus und grinste. Die Fahrt war gemütlich, und als sie in Lübeck ankamen, erkannte Anita das Ziel sofort. „Das Holstentor!“ rief sie.
„Genau“, sagte Klaus. „Ich dachte, wir könnten ein Fischbrötchen essen und Erinnerungen auffrischen.“
Anita strahlte. „Das ist viel schöner, als in irgendein edles Restaurant zu gehen.“
Sie kauften sich zwei Fischbrötchen an einem kleinen Stand in der Nähe des Hafens und setzten sich auf eine Bank mit Blick auf das Holstentor.
„Weißt du noch, wie frisch die damals waren?“ fragte Klaus und biss ab. Doch sein Lächeln verschwand kurz. „Hm, irgendwie… das schmeckt anders.“
Anita probierte ihr Brötchen und runzelte die Stirn. „Ich glaube, das ist aus dem Tiefkühler.“
Sie schauten sich an und fingen an zu lachen. „Tja, Zeiten ändern sich“, sagte Klaus.
„Aber weißt du, was sich nicht ändert?“ fragte Anita und zog eine kleine Tüte aus ihrer Tasche.
„Lübecker Marzipan!“ rief Klaus begeistert, als er die Verpackung sah.
Sie teilten sich das Marzipan und ließen die süße Erinnerung auf der Zunge zergehen. „Das schmeckt immer noch genauso gut wie damals“, sagte Anita zufrieden.
Klaus legte seinen Arm um sie. „Es sind nicht die perfekten Fischbrötchen, die zählen, sondern die perfekten Momente. Und die habe ich immer mit dir.“
Anita lehnte sich an ihn. „Da hast du recht. Ich bin so froh, dass wir hier sind.“
Das Holstentor stand still und majestätisch vor ihnen, während die beiden auf ihrer Bank saßen. Mit einem Lächeln und einer Tüte Marzipan in der Hand.