Eine besondere Herausforderung ist das Basteln als Beschäftigung für Demenzkranke. Wenn Jemand, der an einer Demenz erkrankt ist, seine fertige Bastelarbeit voll Stolz in den Händen hält, gibt es kaum etwas Schöneres. Damit eine Bastelgruppe mit Demenzkranken zu einem schönen Erlebnis wird, sollte man einiges beachten. Das Wichtigste, habe ich in zehn Tipps zusammengefasst.
1. Überforderung beim Basteln vermeiden
Die Bastelarbeiten sollten so ausgewählt werden, dass sie die Demenzkranken nicht überfordern.Sonst macht das Basteln keinen Spaß mehr.
2. Sinn
Die Bastelarbeit sollte Sinn ergeben. Man stellt etwas her. Dieses Etwas sollte man hinterher auch gebrauchen können. Mindestens zur Dekoration sollte das Erstellte taugen- warum sollte man es sonst basteln?
3. Ästhetik
Gerade Demenzkranke, die in ihrem Leben häufig kreativ gearbeitet und haben, legen viel wert auf Ästhetik. Suchen Sie für Ihre Bastelgruppe Dinge aus, die schön aussehen. Dinge die auch noch schön sind, wenn sie von Jemandem hergestellt werden, der Arbeitsanweisungen nicht mehr genau umsetzen kann, nicht mehr gut sieht, die Schere nicht mehr richtig halten kann u.s.w..
4. Kleine Gruppen
Wenn Sie sich selbst mit einer zu großen Gruppe überfordern, überfordern Sie auch die Gruppenteilnehmer.
5. Klare Anweisungen
Ihre Anweisungen müssen kurz, verständlich und eindeutig sein.
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Ein Zettel, ein Stift und die eigene Stimme: Das reicht, um die Spiele umzusetzen. Für Gruppenleitungen und Kursleitungen ist es hilfreich ein Repertoire solcher Spiele zu haben. So hat man immer eine Idee in der Hosentasche, füllt kleine Lücken in Gruppenangeboten oder veranstaltet eine ganze, abwechslungsreiche Spielstunde ohne Vorbereitungszeit zu investieren.
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6. Eine Anweisung
Geben Sie nur eine Anweisung auf einmal. Wenn der Arbeitsschritt durchgeführt wurde, kann der nächste folgen.
7. Sensorische Beeinträchtigungen beachten
Beachten Sie auch die körperlich nachlassenden Fähigkeiten der Demenzkranken. Sprechen Sie laut und deutlich, malen Sie Linien, an denen entlang geschnitten werden soll, mit einem dicken schwarzen Filzstift nach und stimmen Sie die Arbeitsmaterialien auf Ihre Zielgruppe ab.Es geht nicht um Ergebnisse- es geht darum, dass die Demenzkranken Freude am Basteln empfinden.
8. Arbeitsteilung
Schätzen Sie die Fähigkeiten der Demenzkranken realistisch ab. Verteilen sie die Aufgaben so, dass sie sich an den Möglichkeiten des Einzelnen orientieren. Jemandem einmal verteilte Arbeit wieder abzunehmen, wird als Abwertung empfunden, beim Basteln helfen ist erlaubt.Wenn die nötige Hilfe zu intensiv ist, ist das nicht gut für das Selbstbewusstsein des Demenzkranken.
9. Bekanntes, Biografisches
Setzen Sie biografisch relevantes Material ein. Vielen Frauen ist zum Beipiel das Arbeiten mit Wolle noch sehr präsent. Ich arbeite zum Beispiel sehr gerne mit Bommeln.Der biografiorientierte Ansatz hat sich beim Basteln mit Menschen mit einer Demenz bewährt.
10. Jahreszeiten
Helfen Sie den Demenzkranken sich zeitlich zurecht zu finden. Orientieren Sie Ihre Bastelangebote an den Jahreszeiten.