Auf den Spuren des Urgroßvaters
Zeche Zollverein in Essen. Eine Kurzgeschichte für Senioren
In der heutigen Kurzgeschichte entführen wir Sie auf die Zeche Zollern in Essen. Dort erfahren Sie von der harten Arbeit früherer Zeiten, während der kleine Jonas staunend die imposanten Gebäude gemeinsam mit seinem Vater entdeckt. Kaum zu glauben, dass sein Uropa tatsächlich einmal hier gearbeitet hat! Wenn Ihnen unsere Geschichte gefällt, freuen wir uns sehr, Sie als Abonnent unseres Newsletters begrüßen zu dürfen.
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Auf den Spuren des Urgroßvaters
„Papa, das ist riesig!“, rief Jonas, als er zusammen mit seinem Vater das Gelände der Zeche Zollverein betrat. Der Junge lief ein paar Schritte voraus, blieb dann vor dem Förderturm stehen und schaute ehrfürchtig nach oben.
„Ja, das war damals der größte Arbeitsplatz hier in der Region“, sagte sein Vater Thomas, der langsam hinter ihm herging. „Mein Opa hat hier gearbeitet. Jahrzehntelang.“
„Echt? Mein Ur-Opa war Bergmann?“, fragte Jonas und drehte sich zu seinem Vater um.
Thomas nickte. „Ja, das war er. Jeden Morgen um fünf Uhr ist er aufgestanden. Er hatte immer seinen Henkelmann dabei. Das war so eine Blechdose mit einem Henkel zum Tragen für sein Essen. Darin hatte er meistens Kartoffeln. Und manchmal hat meine Oma ihm auch eine Suppe mitgegeben. Die hielt das Essen warm, weil es dort unten im Stollen oft kalt und feucht war.“
Die beiden schlenderten über das Gelände und Thomas zeigte Jonas die verschiedenen Gebäude. Sie blieben vor der Kohlenwäsche stehen und Thomas deutete auf die schweren Maschinen.
„Dein Uropa hat immer gesagt, dass die Arbeit ihn stolz gemacht hat. Er war ein Teil von etwas Großem. Die Zeche hat die Familien hier ernährt und es war eine starke Gemeinschaft. Alle haben zusammengehalten.“
Jonas schaute nachdenklich auf die alten Anlagen. „Aber das war doch sicher auch gefährlich, oder?“
„Oh ja“, sagte Thomas. „Die Arbeit war unglaublich hart. Es war laut, staubig und dunkel. Viele Männer haben ihre Gesundheit verloren, auch dein Ur-Opa. Der Kohlestaub hat seine Lunge krank gemacht. Am Ende war er froh, als er in Frührente gehen konnte. Es hat ihn aber auch traurig gemacht.“
Jonas blieb vor einem großen alten Karren stehen, in dem früher die Kohle transportiert wurde. „Hat dein Opa jemals gesagt, ob er die Arbeit vermisst hat?“
„Manchmal, ja“, sagte Thomas. „Er hat die Gemeinschaft vermisst, die Kumpel, wie er sie genannt hat. Aber die Arbeit selbst? Die nicht. Er hat oft gesagt, dass er froh war, noch Zeit mit uns zu haben. Wenn er weitergemacht hätte, wäre er vielleicht noch kränker geworden.“
Jonas dachte einen Moment nach. „Dann war das schon gut so, dass er früher aufgehört hat. Aber ich finde es toll, dass er hier gearbeitet hat. Das macht ihn irgendwie… stark.“
Thomas lächelte. „Das war er auch. Und weißt du, Jonas, deshalb wollte ich dich heute hierher mitnehmen. Damit du siehst, wo dein Ur-Opa einen großen Teil seines Lebens verbracht hat. Und damit du verstehst, wie wichtig diese Arbeit für viele Menschen war.“
Später setzten sich die beiden in das Café auf dem Gelände. Jonas bestellte eine Limonade, Thomas eine Tasse Kaffee.
„Papa“, sagte Jonas, während er an seinem Getränk nippte, „ich glaube, Opa wäre stolz, dass wir heute hier sind.“
Thomas nickte. „Das glaube ich auch. Und ich bin froh, dass ich dir seine Geschichte erzählen konnte.“
Die beiden blieben noch eine Weile sitzen und schauten auf den Förderturm, der in der Nachmittagssonne glänzte. Jonas überlegte, wie es wohl gewesen sein musste, unter der Erde zu arbeiten.









