Das Kätzchen. Eine Hoffnungsgeschichte. Kostenlos
Die Corona-Krise dauert schon so lange an und ein Ende ist noch nicht abzusehen. Hier eine kleine Hoffnungs- und Trostgeschichte für Senioren. Stöbern Sie auch in unseren anderen Geschichten für Senioren.
Das Kätzchen
Hedwig saß in ihrem Sessel beim Fenster und starrte in den Garten. Es regnete schon seit Tagen und alles war grau und trostlos.
Ihre Tochter und die Enkelkinder hatten sie jetzt schon seit einem Monat nicht mehr besucht. Auch ihre Freundinnen, die einmal in der Woche zum Kaffee trinken und klönen kamen, waren schon lange nicht mehr da gewesen. Und sie selbst sollte auch nicht aus dem Haus gehen, hatte ihre Tochter gesagt, „damit du dich nicht ansteckst.“
Hedwig seufzte bei dem Gedanken, es war schon erschreckend, was in den Nachrichten von diesem neuartige Corona-Virus berichtet wurde.
Und deshalb sah sie nur ihre Putzfrau, die zweimal in der Woche kam. Sie brachte Einkäufe mit, wusch die Wäsche und machte die Wohnung sauber. Aber viel Zeit hatte sie nicht, denn die Kinder waren allein zu Hause. Sie durften die Schule nicht besuchen.
Was für eine Welt!
Auf einmal sah sie eine Bewegung unter den Büschen. Was war das?
Sie schaute genauer hin. Ein kleines Kätzchen saß unter dem Rhododendronbusch und maunzte kläglich. Hedwig öffnete die Terrassentür und rief das kleine Tier zu sich. Vorsichtig stapfte die kleine Katze durch das nasse Gras. Hedwig bückte sich mühsam und nahm es auf.
„Du armes Ding! Du bist ja ganz nass!“ Hedwig ging mit dem Kätzchen ins Haus und trocknete es gründlich mit einem alten Handtuch ab, dann füllte sie in eine Schüssel Wasser und in eine andere etwas Leberwurst. Die kleine Katze schlang mit großem Appetit die Leberwurst herunter und schleckte das Wasser auf. Dann putzte es sich sauber, lief zu Hedwig und strich ihr um die Beine, als wolle es „Danke“ sagen.
„Na du bist ja ein liebes Tierchen! Und so hübsch. Ich will dich Mohrle nennen.“ Die kleine Katze hatte schwarzes Fell und weiße Pfötchen und wunderschöne grüne Augen.
Hedwig ging zurück ins Wohnzimmer und setzte sich in ihren Sessel. Sie schaute aus dem Fenster. Der Regen hatte aufgehört und ein Regenbogen erschien hinter den Büschen. Mohrle sprang auf ihren Schoß, rollte sich zusammen und schnurrte zufrieden.
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