8. Dezember. Die letzte Mütze: Es kommt ein Schiff geladen

Erika ist eifrig mit ihrer letzten Mütze für den bevorstehenden Basar beschäftigt und verliert dabei völlig das Zeitgefühl. Als sie fast zu spät zum Singkreis kommt, trifft sie glücklicherweise auf ihre Nachbarin Frau Müller. Eine Geschichte über Vorbereitungen und Hilfe unter Nachbarn. Möchten Sie alle Geschichten rund um die Mitglieder des weihnachtlichen Singkreises miterleben? Dann abonnieren Sie unseren Adventskalendernewsletter.



Die letzte Mütze

Am 8. Dezember saß Erika gemütlich in ihrem Wohnzimmer. Draußen war es schon dunkel geworden und drinnen verbreitete eine kleine Lampe warmes Licht. Erika strickte die letzte Mütze für den Basar, der schon in drei Tagen stattfinden würde. Sie wollte unbedingt, dass diese Mütze rechtzeitig fertig wird. „Das ist die letzte“, murmelte sie zufrieden vor sich hin. Die Farben der Wolle leuchteten festlich in Rot und Grün und Erika stellte sich vor, wie jemand die Mütze auf dem Weihnachtsbasar kaufen würde. Sicher würde sie jemandem Freude bringen.

So konzentriert auf ihre Arbeit hatte Erika ganz die Zeit vergessen. Als sie schließlich auf die Uhr sah, erschrak sie. Der Singkreis begann bald! Sie wusste, dass sie zu Fuß nicht rechtzeitig ankommen würde. In Eile legte sie die Mütze beiseite, zog ihren Mantel an und schnappte sich ihre Tasche. Gerade als sie die Tür öffnen wollte, hörte sie draußen eine vertraute Stimme.

„Soll ich Sie mitnehmen?“ Ihre Nachbarin Frau Müller, die ebenfalls zum Singkreis ging, saß in ihrem Auto vor dem Haus. Sie winkte Erika freundlich zu.

Erika atmete erleichtert auf und lächelte dankbar. „Oh, Frau Müller, das ist ein Glück! Ich habe beim Stricken ganz die Zeit vergessen. Ich dachte schon, ich komme zu spät.“

Sie stieg ein und die beiden fuhren zusammen zum Bürgerhaus. Auf dem Weg erzählte Erika von den vielen Mützen, die sie gestrickt hatte, und Frau Müller hörte lächelnd zu. Als sie ankamen, stellte Erika ihre Tasche beiseite und atmete erleichtert durch. „Heute habe ich mich fast wie ein schwer beladenes Schiff gefühlt, das gerade noch rechtzeitig den Hafen erreicht“, sagte sie lachend zu den anderen.

Alle im Raum lachten mit und Herr Becker schlug vor: „Dann passt doch das Lied ‘Es kommt ein Schiff geladen’ perfekt zu heute.“



Die Gruppe stimmte das Lied an und die Melodie erfüllte den Raum. Die Worte erinnerten alle daran, dass Weihnachten bald kommen würde – wie ein Schiff, das sicher in den Hafen einläuft.

 

Es kommt ein Schiff geladen

 

Es kommt ein Schiff, geladen

bis an sein’ höchsten Bord,

trägt Gottes Sohn voll Gnaden,

des Vaters ewig’s Wort.

 

Das Schiff geht still im Triebe,

es trägt ein’ teure Last;

das Segel ist die Liebe,

der Heilig’ Geist der Mast.

 

Der Anker haft’ auf Erden,

da ist das Schiff am Land.

Das Wort tut Fleisch uns werden,

der Sohn ist uns gesandt.

 

Zu Bethlehem geboren

im Stall ein Kindelein,

gibt sich für uns verloren;

gelobet muss es sein.

 

Und wer dies Kind mit Freuden

umfangen, küssen will,

muss vorher mit ihm leiden

groß’ Pein und Marter viel,

 

danach mit ihm auch sterben

und geistlich aufersteh’n,

ewig’s Leben zu erben,

wie an ihm ist gescheh’n.

 

Maria, Gottes Mutter,

gelobet musst du sein.

Jesus ist unser Bruder,

das liebe Kindelein.

 

Hier finden Sie alle bereits erschienenen Geschichten aus der Reihe:

1. Dezember. Erika trommelt alle zusammen: Ihr Kinderlein kommet

2. Dezember. Ein kleines Geschenk voller Wärme: Es ist ein Ros’ entsprungen

3. Dezember. Friede auf Erden: Kommet ihr Hirten

4. Dezember. Schneeflocken und Mützenfreuden: Leise rieselt der Schnee

5. Dezember. Die Vorfreude: Lasst uns froh und munter sein (1)

6. Dezember. Äpfel und Mandarinen: Lasst uns froh und munter sein (2)

7. Dezember. Feier mit uns: Macht hoch die Tür

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