10 Dinge an denen du merkst, dass du (schon zu lange) in der Seniorenbetreuung arbeitest.

Wenn man eine Weile in der Seniorenbetreuung arbeitet, dann wird man manchmal etwas “sonderlich”. Hier habe ich eine (nicht ganz ernst gemeinte)  Liste mit 10 Dingen, an denen man merkt, dass man in der Seniorenbetreuung arbeitet, zusammengestellt.

 

  1. Du merkst unter der Dusche plötzlich, dass du schon seit 10 Minuten ein Volkslied summst.
  2. Du “reichst” einem Baby “das Essen an”, anstatt es zu füttern.
  3. Die meisten Gespräche, die du führst, sind “biografieorientiert”.
  4. Deine Freunde sprechen dich regelmäßig darauf an, dass du sehr LAUT sprichst.
  5. Wenn dir ein Kind abhaut, rufst du: “Lauf doch nicht HIN!”
  6. Du stehst in einem Geschäft vor den Babybetten und redest von freiheitsentziehenden Maßnahmen.
  7. Wenn andere Leute über ihren Stuhlgang sprechen, kannst du problemlos in dein Butterbrot beißen.
  8. Du beurteilst Lokale und Geschäfte danach, ob sie Rollator- und Rollstuhlgerecht sind.
  9. Menschen die Blödsinn erzählen, “validierst” du  einfach.
  10. Du freust dich, wenn Bekannte dir alten Ramsch mitbringen. Du bastelst daraus Aktivierungskisten.

 

Gefällt Ihnen die Liste? Welche Dinge treffen auf Sie zu?  Welche nicht?

Fallen Ihnen weitere Dinge ein, an denen man merkt, dass man in der Seniorenbetreuung arbeitet?

Hinterlassen Sie doch einen Kommentar… .

 

 

Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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12 Antworten

  1. Simone sagt:

    – beim Einkaufen im Baumarkt, in Gärtnereien denkst Du gleich, .. was könnte ich daraus basteln
    – bei kunstvollen Bildern, die ausgestellt oder in der Zeitung abgedruckt sind –
    das kann ich auch mit den Bewohnern malen..
    – Kuchenrezepte in der Zeitung – nach den Zutaten schauen, die könnten wir nachbacken
    – Inhaltstietel der Bücher studieren,..
    kann ich diese für die arbeit brauchen
    – Rätsel ausschneiden, Apothekerzeitungen sammeln
    – Freude und Verwandte zum Sammeln von Zeitschriften einspannen
    – Backformen von der Schwiegermutter für die alten Damen geschenkt bekommen
    – daheim das Socken stricken üben, um es im Heim zu können
    im Wald – am Weld spazieren gehen, Ausschau halten, was kann ich fürs heim mitnehmen
    ja ich arbeite zu lange..:)

  2. Lach Danke für die Liste…da trifft auf mich ja schon einiges zu…1,2,6,7,8,10…

    11. Du sprichst von beschützender Unterbringung, wenn Du Dein Kind in den Laufstall legst.

    12. Du bittest Deine schwangere Frau eine Flüssigkeitsbilanz zu führen.

    13. Du leitest Dein Kind beim Essen an, anstatt es voll zu unterstützen.

  3. Tupperhutzel sagt:

    Ja die Liste ist super!!

    -Im Internet schnüffeln um neue Ideen zu haben
    – alles mögliche (Toilettenpapierrollen usw. ) sammeln zum Basteln ,überlegen was man damit alles anstellen kann
    – im Sperrmüll alte Küchengeräte sammeln für Biografiearbeit

  4. SmillaA sagt:

    Danke für die Liste, hab mal überlegt, stimmt: man bekommt einen Sammel-und Schnüffeltrieb, beim Apotheker lässt Du Dir gleich 2 Kopffitheftchen und den Seniorenratgeber überreichen. Bei meiner Hausbank Luftballons für meine Senioren betteln. Schaust in Supermärkten nach Infoblöcken z.B. “Vögel entdecken und bestimmen :-), aber ich denke Hauptsache den Senioren und mir macht es Spaß immer wieder was Neues zu entdecken und auszuprobieren.
    Und vergesst nicht, es gibt ja auch noch “Mal-alt-werden” zum Stöbern.
    Vielen herzlichen Dank für Eure wertvolle Arbeit!
    LG SmillaA

  5. Dompfaff sagt:

    Hier meine persönliche Ergänzung der Liste:
    -Du zupfst der alten Dame an der Supermarktkasse vor dir automatisch den Jackenkragen zurecht(ob sie will,oder nicht)
    -Du bleibst beim zappen an dem “Großen Abend der Volksmusik” hängen und dein Fuß wippt mit
    -Du dozierst beim Kneipenabend über die Wichtigkeit von Flüssigkeitszufuhr und freust dich,weil du endlich auf begeisterte Mitarbeit triffst
    -Du stopfst deinem Lebensgefährten im Bett ein Kissen in den Rücken zur besseren Lagerung
    🙂 Ja,wir sind schon ein besoderes Völkchen!!!!!

  6. lila-rose sagt:

    Oh,”man”! Bei DER Liste s.o.kann ich bei: 2,3,6,7,8,9 einen Harken hinter setzen…! ;-(
    Mein Sohn fragte letztens nach der Uhrzeit…ich antwortete gaaanz laaangsam und zeigte die Zeit mit Händen. “Du bist voll peinlich!”,antwortete er.
    Mehr als 25 Jahre im Beruf zeigen eben manchmal seine Spuren…

  7. susi sagt:

    Die Liste ist ein Blick in den Spiegel. Ich höre auf dem Weg zur Arbeit CD mit Volksledern, damit ich nicht nur die 1.Strophe mit meinen Bw singen kann.Mein Mann brachte mir gestern vom Stallboden ein Rezeptheft vom Verlag für die Frau mit und meinte…das landet sowieso im Heim…

  8. Knuddeline sagt:

    Hiiilfe,
    ich bin erst seit 2 Jahren in der Betreuung und hab schon sämtliche Anzeichen.
    Bin immer auf Flohmärkten unterwegs und suche Bücher,Spiele,alte Postkarten,auch mein Auto gleicht manchmal mehr einem Grüncontainer,wenn ich in der Natur unterwegs war.Aber es macht einen riesen Spass und die Bewohner spüren es.Möchte nicht anderes beruflich machen.

  9. Moni sagt:

    ….es trifft zu 100 % zu, sind wir alle ein bisschen gaga??NEIN, wir sind nur sehr sensibel für solche Dinge und das ist auch gut so!!! Heute morgen beim Frühstück in einem Cafe, ein Tisch mit Schwangeren und frischen Mamas Thema:Windeln, Essen und Beschäftigung, Tisch daneben 50-55 Jährige erzählten von ihren Eltern die Dement sind Thema Windeln, Essen eingeben und Beschäftigung….meine Kinder haben mich nur grinsend angeguckt;-)!!

  10. liselotte sagt:

    Oh Jaaaaaaaaaaaaaah!
    Ertappte mich beim Duschen mit”Hänsel und Gretel…”da an diesem Tag Märchenstunde.
    Ein anderer Tag begann beim morgentlichem Kaffeekochen mit “Backe, backe Kuchen”, da Backen auf dem Programm stand.DABEI KANN ICH GAR NICHT SINGEN; aber es trällerte einfach aus mir raus (Ich wusste gar nicht, das ich den Text noch kannte..)
    Mein Freund lacht sich jedesmal schlapp, wenn ich erzähle, meine Freundin hat sich sichtlich/augenscheinlich gefreut über Ihre neue Hose oder so.
    Unser Lütter bekommt auch keinen Schlabberlatz, sondern einen Wäscheschutz beim Essen.
    Tja, Sprache ist veräterisch…

  11. Dirk Nacht sagt:

    Hi Leute, komisch, mir geht das genauso. Ständig bin ich unbewußt auf der Suche nach Dingen, die ich mit meinen Bewohnern machen könnte. Ich finde es nicht schlimm, aber zu denken gibt es mir schon. Noch sehe ich es gelassen…

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