Ostersonntag – Eine Bewegungsgeschichte in der Osterzeit

Bei dieser Bewegungsgeschichte für Senioren und Menschen mit Demenz geht es um das Thema Ostern. Die Senioren sitzen in einem Stuhlkreis. Immer wenn in der Geschichte bewegliche Körperteile, wie z.B. Arme, Hände, Füße, der Kopf, Beine, Zehen, Finger…, vorkommen, werden diese von den Teilnehmern bewegt. Auf nicht-bewegliche Köperteile, wie Augen, Mund, Haare, Nase, Hals, Ohren…zeigen die Senioren mit dem Finger. Hier finden Sie passende Tücher bei Amazon.*

Ostersonntag

Fritz öffnete seine Augen und runzelte die Stirn. Er überlegte kurz und setzte sich dann mit einem kerzengeraden Rücken im Bett auf. “Es ist Ostern!” Gestern Abend konnte er lange nicht einschlafen, so aufgeregt war er. Immer wieder lauschte er mit seinen Ohren nach dem Osterhasen. Er wusste zwar, dass der Osterhase mit seinen Beinen erst am Sonntag vorbei gehüpft kommen würde aber in seinem Kopf schwirrten die Gedanken wild durcheinander.
Er war der erste, der wach war und lief mit seinen kleinen Beinchen ins Bad um sich sein Gesicht zu waschen. Danach machte er den Mund auf um seine Zähne zu putzen. Er trocknete sein Gesicht und seine Hände mit einem Handtuch ab und ging mit seinen Füßen die Treppe hinunter.
Fritz öffnete die Terrassentür und trat mit seinem rechten Fuß zuerst nach draußen. Es war noch kühl. Also lief er mit dem linken Fuß zuerst wieder hinein um sich seine Strickjacke zu holen. Er legte sie mit seinen Händen über seine Schultern und ging wieder in den Garten. Es war still draußen. Seine Ohren hörten lediglich ein paar Vögel zwitschern. Sonntagmorgens schliefen die Nachbarn immer lange.
Fritz schlenderte mit seinen Füßen durch den Garten und schaute mit seinen Augen hinter jede Blume, unter jeden Strauch, neben jeden Baum. Er konnte kein einziges Ei entdecken. Enttäuscht ging er wieder ins Haus. In der Küche hörten seine Ohren ein Klappern. Vorsichtig lugte er mit seinen Augen um die Ecke. Seine Mama stand mit angewinkeltem Knie an der Küchenzeile und rührte mit ihrer rechten Hand in einer Tasse. Als sie Fritz bemerkte drehte sie ihren Kopf und schaute mit ihren Augen zu ihm. An ihrem Hals glitzerte die Kette, die sie immer an den Feiertagen trug. Fritz mochte diese Kette.
“Na mein Kleiner”, sagte sie, und ihre Lippen lächelten dabei, “wartest du auf den Osterhasen?” Fritz nickte und runzelte wieder seine Stirn. “Komm, ich hab dir einen Kakao gemacht, wir warten zusammen…” Dabei rührten ihre Finger immer noch mit dem Löffel in der Tasse. Fritz nahm sie in den Arm, sein Gesicht entspannte sich.
Dann setzten sie sich zusammen an den Küchentisch und warteten auf den Osterhasen…
An diesem Tag brachte der Osterhase besonders viele Ostereier für Fritz.

Annika

© by Annika Schneider. Staatlich examinierte Ergotherapeutin, Chefredakteurin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Annika Schneider finden Sie hier.

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