Freshminder

Kognitives Training am Computer.

Christof-Schadt

 

Hallo Herr Schadt, stellen Sie sich doch bitte kurz vor.
Ich bin Dipl. Informatiker, verheiratet und Vater von drei Töchtern. Nach jahrelanger Tätigkeit im Bereich der Softwareentwicklung und als Softwarearchitekt entstanden 2003 die ersten Trainingsmodule für das therapeutische Hirnleistungstraining. In diese Zeit fiel auch die Gründung des Fresh Minder-Vertriebs, in dem ich als Gesellschafter für die Software-Entwicklung verantwortlich bin.

 

Fresh Minder. Was ist das eigentlich?
Unser Gehirn ist ein hochflexibles Gebilde, das auch im hohen Alter noch von regelmäßigem Training profitiert. Je mehr wir es gebrauchen, desto besser entwickelt es sich. Das gilt in jungen Jahren genauso wie auch nach einer Krankheit oder im Alter. Es gibt viele Möglichkeiten, dem Gehirn etwas Gutes zu tun. Eine davon ist das gezielte Training bestimmter kognitiver Leistungen mit Hilfe des Computers. Und genau das tut Fresh Minder. Die Programme trainieren auf spielerische Weise Fähigkeiten wie Gedächtnis, Konzentration, Aufmerksamkeit, Wahrnehmung oder die schnelle Verarbeitung von Informationen.

 

Wie wurde Fresh Minder entwickelt?
Jede Produktentwicklung benötigt eine Vision. Unsere Vision war es, Menschen ein bezahlbares Programm an die Hand zu geben, damit sie mit Spaß ihre kognitiven Fähigkeiten stärken und weiterentwickeln können. Zum damaligen Zeitpunkte war kognitives Training meist gleichbedeutend mit langweiligen Übungen und einer unattraktiven und veralteten Benutzeroberfläche. Das wollten wir anders machen. Ausgehend von den zu trainierenden kognitiven Fähigkeiten entstanden so Konzepte für Übungen, die lebendiger und motivierender sein sollten als die bisher verfügbaren.

In Zusammenarbeit mit erfahrenen Therapeuten aus Kliniken und therapeutischen Einrichtungen sowie der Neuropsychologie des Instituts für Psychologie an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg entstanden so nach und nach die einzelnen Übungen. Parallel zur Entwicklung wurden die Übungen im therapeutischen Alltag getestet, um sie so optimal wie möglich an die Anforderungen der Praxis anzupassen.

 

Was sind die Kernelemente eines gelungenen Hirnleistungs- oder Gedächtnistrainings?
Wichtig ist ein an die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Betroffenen angepasstes Training. Seine eigenen Schwächen zu kennen und gezielt daran zu arbeiten und nicht nur das zu trainieren, was uns sowieso leicht fällt. Regelmäßigkeit ist wichtig. Unser Gehirn entwickelt sich nur weiter, wenn es regelmäßig gefordert wird. Vielseitigkeit ist ein weiterer Schlüssel. Das betrifft nicht nur die Auswahl der trainierten Aufgaben sondern geht über das Training am Computer hinaus. Es gibt so Vieles, was unser Gehirn anregen kann und ihm gut tut: Bewegung, frische Luft, ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, soziale Kontakte, Interesse und Engagement für andere Menschen, miteinander lachen, spielen, Bücher lesen, aktiv sein.

 

Wie müssen Übungen gestaltet sein, um Trainingserfolge zu ermöglichen?
Für mich einer der wichtigsten Punkte: die Übungen müssen so gestaltet sein, dass die Anwender gerne trainieren. Nur wenn die Anwender mit Spaß dabei sind, werden sie auch in der für einen Erfolg notwendigen Häufigkeit trainieren.

Ganz wichtig ist ein angemessener Schwierigkeitsgrad. Sind die Übungen zu einfach, wird das Gehirn nicht ausreichend gefordert. Sind die Übungen zu schwer, führt das zu Frustration. Darum müssen die Übungen in ihrem Schwierigkeitsgrad einstellbar sein. Gut, wenn das Programm, wie bei Fresh Minder, den Schwierigkeitsgrad automatisch anpassen kann.

Je alltagsnäher die Übungen sind, desto eher können die beim Training erworbenen Fähigkeiten anschließend auf den Alltag übertragen werden. Gesichter merken und wiedererkennen, bei einem Einkauf überschlagen, ob das Geld reicht, sich eine Einkaufsliste merken – all das sind Dinge, die auch direkt im Alltag einsetzbar sind.

 

Können auch Menschen mit Demenz noch von dem Training profitieren?
Das kann man nicht pauschal beantworten. Gerade bei dementen Menschen ist es besonders wichtig, dass sie ihre eigenen noch vorhandenen Kompetenzen erleben und nicht durch Überforderung entmutigt oder ständig auf ihre Defizite hingewiesen werden. Hier sollte man individuell schauen, welche Übungen noch bewältigt werden können und den Schwierigkeitsgrad den Fähigkeiten entsprechend wählen. Am besten sind Übungen, bei denen kein Zeitdruck herrscht.

Mit der richtigen Übungsauswahl und einem begleiteten Training erleben auch Menschen mit Demenz wertvolle Erfolgserlebnisse beim Training.

 

Wie, wann und bei wem kann Freshminder in der Therapie eingesetzt werden?
Fresh Minder kommt immer dann zum Einsatz, wenn die kognitiven Fähigkeiten gestärkt werden sollen. Fresh Minder eignet sich für Kinder und Erwachsene z.B. mit Konzentrationsstörungen, für Patienten mit Schädelhirntrauma oder Apoplex und für alle, die etwas für ihre geistige Fitness tun möchten.

Durch das Vermitteln von Erfolgserlebnissen und das aufbauende Feedback des Programms wird Fresh Minder zudem auch gerne bei depressiven Patienten eingesetzt.

Der in einem weiten Bereich anpassbare Schwierigkeitsgrad ermöglicht einen Einsatz genauso im frühen Stadium einer Rehabilitation wie auch bei sehr fitten Anwendern, die ihre kognitiven Fähigkeiten optimieren möchten.

 

Was unterscheidet Freshminder von anderen Programmen in diesem Bereich?
Wir bekommen immer wieder Feedback von Therapeuten, die uns berichten, dass ihre Patienten besonders gerne mit Fresh Minder trainieren. Die Oberfläche ist modern, hell und freundlich und die Übungen sind abwechslungsreich.

Eine weitere Besonderheit ist die im Programm verwendete Sprachausgabe. Neben einer schriftlichen Hilfe werden alle Übungen per Sprachausgabe erklärt, was für viele Anwender die Verständlichkeit erhöht. Daneben wird die Sprachausgabe verwendet, um Feedback zu den Leistungen der Anwender zu geben. Zu jedem Ereignis sind unterschiedliche Kommentare hinterlegt, so dass das Feedback abwechslungsreich ist und sich eher wie ein persönlicher Coach anfühlt, der die Anwender durch das Training begleitet.

Fresh Minder ermöglicht auf Wunsch den Datenaustausch zwischen Therapeut und dem Patienten zuhause. Der Austausch kann per USB-Stick oder vollautomatisch über das Internet durchgeführt werden. Das ist besonders bei einem therapeutisch begleiteten Heimtraining hilfreich.

Uns war es von Anfang an wichtig, ein Programm auf den Markt zu bringen, das sich auch die Anwender für das Heimtraining leisten können. Im direkten Vergleich zu vielen anderen Therapieprogrammen ist Fresh Minder daher ausgesprochen günstig.

 

Was wünschen Sie sich von der Zukunft?
Ich wünsche mir, dass immer weniger Menschen in eine Situation geraten, in der sie unsere Programme benötigen – und dass wir immer mehr Menschen, die in so einer Situation sind, mit unseren Programmen helfen können.

 

Herzlichen Dank, Herr Schadt!

Zur Internetseite von Freshminder

Natali

© by Natali Mallek. Dipl. Sozialpädagogin/ Sozialarbeiterin, Gedächtnistraininerin, Master of Arts "Alternde Gesellschaften", Gründerin von Mal-alt-werden.de. Bücher von Natali Mallek finden Sie hier. Fortbildungen mit Natali Mallek finden Sie hier.

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